Das große Los

In «Das große Los» erzählt der Comicautor Joris Mertens von François, der ein vereinsamtes, tristes Leben in der Großstadt führt. Dabei glänzt Mertens mit seinen wunderschönen und äußerst stimmungsvollen Kohlezeichnungen.

Das große Los Joris Mertens comic François arbeitet unterbezahlt als Fahrer für eine Wäscherei und liefert Kunden frisch gereinigte Textilien aus. Doch nun soll er den Neffen der Eigentümerin ein lernen, vermutlich droht anschließend seine Entlassung. Auch sonst bietet sein Leben ausgesprochen wenig Freude, eine davon ist der regelmäßige Besuch im Kiosk von Maryvonne. Hier spielt er seit Jahren mit den immer gleichen Zahlen Lotto. Doch schließlich trifft er beim Ausliefern in einem Privathaus auf mehrere Mordopfer und kann eine Tasche voller Geld mitnehmen. Doch auch diese Gelegenheit wird François nicht nutzen. Ich finde den Inhalt des Comics reichlich uninteressant und auch der Plot nach dem Motto “und die Moral von der Geschicht” erscheint mir recht einfältig. Dagegen sind Mertens Kohlezeichnungen ein echtes Highlight. Die Szenerie der verregneten Großstadt fängt der Zeichner beeindruckend stimmungsvoll ein. Der Splitter-Verlag verlegt «Das große Los» (Leseprobe) auf hochwertigem, dickem Papier und im fest gebundenen Großformat. Dies bringt insbesondere bei den seitenfüllenden Panels die hohe Qualität der Zeichnungen optimal zur Geltung.

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