Die schwarze Flamme. Der Beginn der faschistischen Gewalt in Triest 1920
Mit «Die schwarze Flamme. Der Beginn der faschistischen Gewalt in Triest 1920» beweisen Zoran und Ivan Smiljanić, dass sich komplexe historische Themen durchaus im Comic darstellen lassen. Sie spannen einen Bogen vom Beginn des 20. Jahrhunderts, über den ersten Weltkrieg bis zum Zerfall Österreich-Ungarns und dem damit verbundenem wachsendem Nationalismus der dann zum faschistischen, antislowenischen Progrom von 1920 führt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Slowene Josip und der Italiener Giuseppe ,die in Triest aufwachsen und die eine enge Freundschaft verbindet. Doch mit den zunehmenden ethnischen Spannungen zerbricht schließlich die Freundschaft, es ist den beiden nicht mehr möglich sich unabhängig von den politischen Entwicklungen zu verhalten.
Einen weiteren Strang des Comics bildet das Narodni dom, ein slowenisches Kulturzentrum, dass sich in der Innenstadt befindet und 1920 beim faschistischen Amoklauf in Brand gesteckt wird. Die “Befreiung” Triests war auch schon vor der Entstehung der faschistischen Bewegung ein zentrales Thema des rechten italienischen Nationalismus, anhand der Geschichte des Narodni dom lässt sich dies gut nachvollziehen. Es ist auch sicher kein Zufall ,dass gerade in Triest (und beispielsweise auch in Bozen) der faschistische Terror seine Generalproben inszeniert hat und dabei von den italienischen Behörden faktisch unterstützt wurde.
Der Verlag bahoe books ergänzt sein Comicprogramm mit der Veröffentlichung von «Die schwarze Flamme. Der Beginn der faschistischen Gewalt in Triest 1920» (Leseprobe) erneut um einen lesenswerten Band.