Eine Geschichte
Gipis «Eine Geschichte» erzählt von dem Schriftsteller Silvano Landi, der verlassen von Frau und Kind in der Psychiatrie landet. Er hat den Sinn für die Realität verloren und befasst sich bereits seit einiger Zeit exzessiv mit den Kriegstagebüchern seines Urgroßvaters. Mehrere parallel erzählte Stränge setzen sich erst mit der Zeit zu einer Geschichte zusammen.
Gipi beeindruckt in erster Linie mit der Art, wie er die verschiedenen Erzählstränge auseinander hält. Die Gegenwart in der Psychiatrie zeichnet er in minimalistischen Zeichnungen ohne Farbe, die jüngere Vergangenheit in beeindruckenden leuchtenden Aquarellen und die Szenen aus dem Krieg in nicht minder beeindruckenden düsteren, drückenden Aquarellen.
«Eine Geschichte» ist visuell wirklich stark gestaltet, ich habe den Band mit großem Genuss gelesen. Die Aquarelle erzeugen einen Sog, der das Leiden und die Leidenschaft Landis fühlbar macht, während die farblose Realität in der Psychiatrie nicht recht durchdringen mag.
Der Band erscheint fest gebunden und in angenehm großem Format beim Avant-Verlag (Leseprobe).