Tagebuch eines Diplomaten 1: Iran 1953
Das Duo Tristan Roulot/Christophe Simons legen mit der Serie «Tagebuch eines Diplomaten» einen klassischen Politthriller vor, der erste Band handelt vom Putsch gegen Mossadegh, der die enormen iranischen Ölvorkommen gegen die Interessen des Westens verstaatlichen will.
Die Helden des Comics sind der junge französische Diplomat Jean d’Arven sowie sein Freund und Leibwächter Jacques. Frankreich hat im Vorfeld des Putsches andere Interessen als Großbritannien, da die Engländer das iranische Öl bislang fast ausschließlich zum eigenen Nutzen ausbeuten. Nachdem Mossadegh die Engländer aus dem Land geworfen hat, fehlen dem Iran Investoren und Frankreich wittert seine Chance. Aber die USA fürchten der unabhängige Iran könne sich der Sowjetunion zuwenden sie arbeiten mit Hochdruck an der Destabilisierung des Landes und organisieren schließlich den Putsch.
Der Autor Tristan Roulot entwirft vor diesem Hintergrund eine spannende Geschichte, Jean d’Arven und Jacques sind sympathische Freigeister mit zuweilen unorthodoxen Methoden. Die Spannung der Geschichte steigt ständig bis die Niederlage mit dem Putsch besiegelt ist.
Christophe Simons zeichnet sehr realistisch, die Dynamik zwischen den Panels funktioniert hervorragend. Mich erinnert die Ästhetik des Bandes an klassische Politthriller-Filme. «Tagebuch eines Diplomaten 1: Iran 1953» ein ein rundherum gelungener Comic und weckt Neugier auf die weiteren Bände der bei Splitter neu gestarteten Serie.