The Department of Truth
Eines steht fest: «The Department of Truth» ist für mich der beste Comic der letzten Monate. Das spannende, anspruchsvolle Szenario von James Tynion IV. und unfassbar faszinierende Zeichnungen von Martin Simmonds treffen meinen Geschmack genau auf den Punkt.
Cole Turner ist beim FBI Experte für Verschwörungstheorien und besucht in dieser Eigenschaft eine Konferenz von Anhängern der Flat-Earth-Theorie. Diese glauben die Erde sei in Wirklichkeit eine Scheibe und werde an ihren Rändern von Eiswänden begrenzt. Auf der Konferenz erhält er eine Einladung zu einem Flug zu genau diesem Ende der Welt und steht vor eben diesen Eiswänden. Unterwegs wird ihm im Privatjet noch eine Filmrolle aus Kubricks Privatarchiv vorgeführt. Kein Zweifel, sie zeigt wie Stanley Kubrick im Studio die Mondlandung inszeniert.
Doch dies ist erst der Anfang. Der Experte für Verschwörungstheorien gerät in die Fänge des Department of Truth, einer geheimen Behörde, die den Einfluss von Verschwörungstheorien bekämpft. Unversehens befindet sich Turner in einer Welt voller Verschwörungen und Strippenziehern aller Couleur. Was ist Realität und was Fiktion? Wer manipuliert wen und warum?
James Tynion IV. hat einen extrem spannenden Thriller geschaffen, aber gleichzeitig ist sein Szenario auch eine intelligente Auseinandersetzung mit dem zunehmendem Einfluss diverser Verschwörungstheorien.
Schlicht genial finde ich wie Martin Simmonds «The Department of Truth» (Leseprobe) zeichnet. Die Zeichnungen sind düster und lassen richtiggehend fühlen wie der Protagonist jeden Boden unter den Füssen verliert. Und sie haben etwas unübliches, wirklich kreatives, mir fehlt ein passender Begriff, ich würde sagen sie sind abgefahren. Jedenfalls haben sie mich total in ihren Bann gezogen. Ganz grosse Kunst!